Das Projekt will mit der ins alltägliche Leben verwobenen Langzeit-Performance einen Vorstellungsraum öffnen,
in dem Zeit als konkrete Masse verhandelt wird. Es beschreibt ein virtuelles Raumkonzept, das sich einerseits der Parameter von Zeitmessung bedient und andererseits die Erfahrung integriert, dass auseinandergelegene Zeit-
punkte in der Erinnerung zu verbundenen Vorstellungen verschmelzen.

Für den Zeitraum von 28 Tagen konstruierte ich aus Zeit Bildräume, indem ich die klassischen Zeiteinheiten in verschiedene Koordinatensysteme schrieb. Die Bildmotive, die darin platziert wurden, sind beispielhaft und zeigen sich nur, wenn die Zeit auf entsprechende Weise betrachtet wird. Daher fungieren die Bildmotive vor allem als Argumente dafür, die Masse der vorgestellten Zeit in der jeweiligen Verbindung zu halten.

Anhand der Konstruktionszeichnungen in der ebenfalls
28-tägigen Ausstellung wird sichtbar, wie sich diese Bild-
motive auseinandergezerrt in der linearen Zeit abbilden.
Jeder Farbe, die in den Papierzeichnungen für die Motive verwendet wurde, ist eine Handlung zugeordnet und das gesamte Konstrukt ist zu einer Handlungspartitur für 28 Tage mit genauen Uhrzeitangaben umgeschrieben.

Während in der Ausstellung das Konzept gezeigt wurde, führte ich im Stadtraum die entsprechenden Handlungen aus. Durch das Ausführen der Handlungen realisierten sich Erlebnisse, die sich in die ablaufende Zeit einprägten: in der Erinnerung rutschen die Handlungen zusammen und die Bildmotive erscheinen im Raum der vorgestellten Zeit...

Ausstellung des Konzepts im Kunstverein Wilhelmshöhe,
gleichzeitiges Leben der Zeichnung im Stadtraum Ettlingen
2005

"grüne Pflanzen pflücken" ()

"mich irgendwo hinsetzen" ()

"häkeln" ()

"stricklieseln" ()

"häkeln" ()

"Füße hochlegen" ()

"am Bach (Alb) stricklieseln" ()

"am Bach (Alb) stricklieseln" ()

"häkeln" ()

mit gelber Wolle häkeln

Basisstation